Ausstellung vom 26.05.–09.06.2024
Malerei
Vernissage: Samstag, 25. Mai 2024, 18 Uhr
Einführung: Joerg Eyfferth
Öffnungszeiten: jeweils samstags & sonntags und an Fronleichnam von 14 –17 Uhr.
Eintritt frei.
Der Name der Künstlergruppe „Eiserner Steg 2000“ ist eine Hommage an das berühmte Frankfurter Bauwerk, das Maler wie Ernst Ludwig Kirchner und Max Beckmann in einigen Bildern über die Grenzen Frankfurts hinaus bekannt gemacht haben.
Eine Fuß- gängerbrücke über den Main, die zum Zeitpunkt ihrer Errichtung ein Symbol für Fortschritt und Zuverlässigkeit war und heute ein Wahrzeichen und Orientierungspunkt in Frankfurt am Main ist. Der Name ist topografischer Hinweis auf die Region, in der die drei Künstler, die sich hier als Gruppe präsentieren, schon immer bzw. für längere Zeit ihre künstlerische Tätigkeit ausübten – und zugleich symbolische Anspielung. So wie die bekannte Frankfurter Fuß- gängerbrücke zwei Stadtteile verbindet, so beabsichtigen sie, eine Brücke zu schlagen zwischen ihrem Anliegen und dem Betrachter.
Clemens Erlenbach, Jörg Koltermann und Andreas Wald waren bereits gestandene Künstler, die etliche Einzelausstellungen vorzu- weisen hatten, als sie sich im Jahr 2000 zu einer Gruppe zusam- menfanden. Sie stehen für eine bestimmte Richtung der Malerei, die gemeinhin als Realismus bezeichnet wird. Doch was auf den ersten Blick, begünstigt durch illusionistische Perfektion und Detailtreue, wie Realismus aussieht, ist bei genauerem Hinsehen nicht mehr so eindeutig als solcher auszumachen.
Es ist die besondere Atmosphäre, die den Bildern der Drei das Wesentliche verleiht. So ist das dargestellte Motiv eigentlich nie nur Motiv, sondern gerade auch und ganz besonders eine Situation, eine Stimmung, ein Erlebnis. Die Bilder der Drei erzählen Geschichten, die objektiv vielleicht nicht einmal sichtbar sind, und die dennoch präsent, weil fühlbar sind.
Oft spielt die Auseinandersetzung mit der Zeit in den Arbeiten der drei Künstler eine wichtige Rolle. Während bei Andreas Wald neben vielen Andeutungen und Hinweisen auf die Historie die Vergänglichkeit ein immer wiederkehrendes Thema ist, betont Clemens Erlenbach eine überdauernde Beständigkeit, selbst wenn sie gefährdet und schon von Spuren des Verfalls gezeichnet ist. Und Jörg Koltermann konfrontiert häufig Elemente der Vergangen- heit mit der Neuzeit.
In gemeinsamen Ausstellungen lassen die drei Künstler ihre unterschiedlichen Auffassungen in einen Dialog treten, bei dem es sowohl zur Konfrontation wie auch zur Konspiration kommt, um eins zu zeigen: "Das Ganze ist weit mehr als die Summe seiner Komponenten".
Doch mit dem Tod Jörg Koltermann‘s Im Jahr 2021 ist eine neue Situation eingetreten, die die gemeinsame Ausstellungstätigkeit gravierend verändert hat. Aus diesem Grund haben die zwei verbliebenen Mitglieder den Entschluss gefasst, mit der Ausstellung in der Remisengalerie des Hanauer Kulturvereines sich letztmals, gemeinsam zu präsentieren. Die Ausstellung in der Remise –nach 24 Jahren ein schöner Abschluss.