Ausstellung vom 15. – 29. Januar 2023,

Remisengalerie

Malerei

Vernissage: Samstag, 14. Januar 2023, 18 Uhr
Der Künstler ist anwesend zur Vernissage und am 29. Januar

Öffnungszeiten: jeweils samstags & sonntags von 14-17 Uhr, am 29.01 von 11-17 Uhr.
Eintritt frei.

Die Begeisterung für die Natur und das Ursprüngliche ist bei Mathias Meinel jederzeit als künstlerischer Antrieb klar zu erkennen. Aus dem, was nicht a priori als schön empfunden wird – grauer Himmel, Pfützen, zerfurchter Boden – wird bildnerische Schönheit gewonnen. Die haptische Qualität der Erde, das spiegelnde Wasser, der Wind, den der Betrachter im Zug der Wolken erkennt, vermitteln ihm sinnliche Eindrücke. So entstehen Landschaftsbilder, die ins 21. Jahrhundert passen.

Stefanie Wiech, Kunsthistorikerin M.A. Hamburg, 2016

Vita:

1981 in Rodewisch geboren, aufgewachsen im Erzgebirge 1995 Beginn mit der Landschaftsmalerei;
Berufspraktikum im Atelier Blechschmidt Falkenstein (Vogtland) 2000 – 2003 Ausbildung zum Produktgestalter/Textil, Plauen seit 2001 Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, später Niederlande und Belgien 2001 – 2003 Künstlerisches Mentoring durch Manfred Feiler, Plauen 2003 – 2010 Studium an der Kunsthochschule Kassel 2010 Diplom; Umzug nach Hamburg seit 2011 Atelier in Hamburg-Bergedorf seit 2012 Mitglied im BBK Hamburg 2013 Dr. Marlene Trentwedel-Stiftung, Nachwuchspreisträger 2018 Uwe Lüders Stipendium der Sparkassenstiftung Lüneburg 2018 Gast bei den Symposien der Norddeutschen Realisten, seit 2019 Mitglied der Gruppe.

Der Künstler ist in öffentlichen und privaten Sammlungen mit seinen Arbeiten vertreten. Mathias Meinel lebt und arbeitet in Hamburg

 

Ausstellungen (Auswahl)

2022 Galerie Göldner (E); Galerie11 Itzehoe (E); Probstei Museum Schönberg mit Meike Lipp; Robbe & Berking Werft Flensburg (G); Tempowerk Hamburg (G); Galerie im Elysee mit den Norddeutschen Realisten (G)

2021 Felix Jud, Hamburg: 30 Positionen zur Norddeutschen Landschaft (G); DunaAtelier Katwijk, Niederlande mit den Norddeutschen Realisten (G); Galerie AC Noffke, Ratzburg mit den Norddeutschen Realisten (G); Galerie33, Friedrichstadt (E); Galerie Halbach, Celle mit den Norddeutschen Realisten (G); KunstSchaffen in der Robbe & Berking Werft, Flensburg (G); Galerie im Grand Elysee Hamburg mit den Norddeutschen Realisten (G)

2020 Felix Jud Hamburg (E), Galerie im Grand Elysee Hamburg mit Lars Möller, Galerie Göldner (E), Ostholsteinmuseum mit den Norddeutschen Realisten; Kunstschaffen Flensburg (G)

2019 Hanseoffice Brüssel (E); Galerie Elbchaussee (E); Kunstverein Bad Segeberg Villa Flath (E); Reepschlägerhaus Wedel (E); Friesenmuseum in Wyk auf Föhr mit den Norddeutschen Realisten

2018 Kulturbäckerei Lüneburg (E); Mühle Malstedt (G); Torhaus Wellingsbüttel (G); ArtKamen (G)

2017 Borghorster Mühle, Hamburg (G); Huntenkunst, Ulft (Niederlande) (G)

2016 Museum Schloss Bergedorf und Vierlande mit Knud Plambeck; Emslandmuseum Schloss Clemenswerth (G); Huntenkunst, Ulft (Niederlande) (G); AlsterArt, Hamburg (G)

2015 OpenAirGallery Berlin (G); Altonale Hamburg (G); Pflegen und Wohnen Hamburg Marienthal (E); AlsterArt, Hamburg (G)

2014 Galerie Artworks, Hamburg, Ravenborg, Hamburg Blankenese (G); KVG Stade (G); Kleine Kunstmesse Bergedorfer Mühle (G); Ausstellung anl. Andreas Kunstpreis, St. Andreasberg Harz (G); ViaCafelier, Hamburg (E)

2001-2013 Vattenfall Hamburg (E); Eppendorf AG Hamburg (E); Rathaus Bremervörde mit Matthias Weber (Kunstpreis der Dr. Marlene Trendwedel Stiftung); AlsterArt, Hamburg (G); Altonale, Hamburg (G); Rathaus Reinbek (E); AlsterArt, Hamburg (G); Fabrik der Künste Hamburg, "Position" BBK Neuzugänge (G); Bergedorfer Kunstschau (G); Barockschloss Orangerie Kassel (E); Bürgerhaus Stützengrün, Erzg. (E); Offenes Atelier, Kassel (E); Akademie Schweiger&Schmitt, Plauen (E); Klinikum Obergöltzsch Rodewisch (E); Künstlerwochenenden im Kulturzentrum Malzhaus Plauen,Vogtland. (G)

 

Wasser – Flusslandschften, offenes Meer, überschwemmte Äcker, Bachläufe, Pfützen, Tümpel, Häfen. Sowohl die frühen Arbeiten als auch die aktuellen Landschaftsbilder von Mathias Meinel sind geprägt durch ein motivisches Element, das in seiner Eigenart und Vielseitigkeit dem Künstler einen großen, nahezu unerschöpflichen malerischen Spielraum lässt und in seinem Werk immer wieder in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen auftritt: als klarer, strömender Fluss, wellig bewegte See, brackiges, stehendes Gewässer, matschige Pfützen. Wasser als ein regelmäßig wiederkehrendes landschaftliches Motiv findet im Werk von Mathias Meinel seinen – man möchte sagen – steten Niederschlag, fasziniert den Künstler und stellt ihn immer wieder vor neue Herausforderungen, wenn das Licht sich verändert, der Wind zunimmt, der Regen kommt. Und doch stellt das Thema kein Motiv dar, das Mathias Meinel wie andere Künstlerkollegen allein ins Bild setzt. Es bleibt stets ein – wenn auch bestimmendes – Element des großen Ganzen, das beinahe unaufdringlich zum eigentlichen Bildmittelpunkt avanciert.

Nehmen wir zum Beispiel die von Tauwetter und Regen durchweichten Wiesen und Äcker: Sie sind ein ganz typisches, charakteristisches Merkmal unserer Landschaft, die uns vor allem im Frühjahr und Herbst überall begegnen, sobald wir die Stadt auf der Landstraße verlassen. Von dem Vorbeifahrenden kaum beachtet, widmet sich Mathias Meinel dagegen mit einer besonderen Faszination den überschwemmten Feldern, die mit den Ackerfurchen und den nach der letzten Ernte stehengebliebenen Halmen im ersten Augenblick verlassen und vernachlässigt wirken, nach und nach aber eine ganz eigene Ästhetik entwickeln. So werden vermeintlich unspektakuläre, alltägliche, möglicherweise sogar unattraktive Motive auf einmal zu durch und durch bildwürdigen Themen, die das künstlerische Interesse wecken und eine zuvor verkannte landschaftliche Schönheit offenbaren. Vielleicht liegt es daran, dass der Betrachter sich in diesen Momenten dem Ursprünglichen in der Natur ganz nahe fühlt und die endlose Weite spürt, dass er den Standpunkt des Künstlers einnimmt, sich scheinbar mittendrin in der Landschaft befindet. Ja, man meint in vielen dieser Bilder das schmatzende Geräusch von Gummistiefeln im matschigen, schweren Ackerboden zu hören.

Mathias Meinel malt seine Landschaftsbilder häufig pleinair – ein Umstand, der die Distanz zwischen Motiv und Künstler auf ein Minimum schmelzen lässt. Denn Reflexionen auf den Wasseroberflächen, nebelfeuchte Morgenluft am Feldrand, durchbrechendes Sonnenlicht nach dem großen Regen am Horizont werden unmittelbar erlebt; wechselnde Lichtverhältnisse und atmosphärische Stimmungen lassen sich auf diese Weise beinahe ungefiltert auf die Leinwand bannen und vermitteln dem Betrachter von Mathias Meinels Landschaftsbildern ein besonderes Gefühl des Daran-Teilhabens. Diese Authentizität in der Wiedergabe des Gesehenen, die kraftvolle und doch einfühlsame Darstellung des unmittelbar Erlebten findet ihren Ausdruck in einem Wechselspiel von feinen, pastosen Pinselstrichen, mit denen die landschaftliche Umgebung in ineinandergreifenden Farbnuancen wiedergegeben wird, und großzügigen, die glänzenden Wasseroberflächen wiederspiegelnden breiten Farbstrichen. Der dadurch entstehende Kontrast in der Art des Farbauftrags spielt mit der Wahrnehmung des Betrachters und lässt die Bäume, Blätter und Gräser dreidimensional bewegt erscheinen, während sich das Wasser – ob Pfütze oder Flusslauf – als stilles und zugleich dominierendes Element in das landschaftliche Bild einfügt.

Mathias Meinel hat ein besonderes Gespür für das Unspektakuläre und doch Wesentliche seiner landschaftlichen Umgebung und versteht es, dies mit einem an der Natur geschulten Blick in seiner ihm eigenen Weise künstlerisch wiederzugeben – unverwässert.

Dr. Julia Hümme, Eutin, 2020

 

Die hervorragende Eigenschaft dieses jungen Malers ist, dass er die Schönheit seiner Sujets im Beiläufigen und Unscheinbaren, in der Abgeschiedenheit zu finden und zu gestalten weiß. Er ist der
norddeutschen Landschaft wahrhaft verbunden, denn er liebt sie gerade im "Schietwetter", im verhangenem Charme ihrer Stoppelfelder – abseits von Blütenpracht und Sonnenschein.

Dr. Thomas Gädeke, Kunsthistoriker in Flensburg, 2021

 

Atelier
Mathias Meinel
In der Hörn 42
21035 Hamburg

www.mathiasmeinel.de