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Fotografie, Multimedia

Ausstellung vom 24.04. – 08.05. 2022,
Remisengalerie

Mit freundlicher Unterstützung von


Vernissage: Samstag, 23. April 2022, 18 Uhr

Öffnungszeiten: jeweils samstags & sonntags von 14-17 Uhr.
Eintritt frei.

Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Schutzregeln

Weitere Programmpunkte:

Sonntag, 01. Mai 2022, 14 Uhr: Performance – 15.30 Uhr: Meet the artists
Sonntag, 08. Mai 2022, 17 Uhr: Finissage: Lesung, Panelgespräch & Spendenaktion

Die Geschwindigkeit von Fortschritt und Veränderung zeichnen die Gegenwart. Das begreift die gesamte Welt in dieser Zeit mehr als deutlich. Nichts muss so bleiben, wie es ist und wir verspüren den Drang und die Notwendigkeit, uns aktiv für gemeinsame und gegen spaltende Strukturen zu positionieren.

Zehn Künstler*innen der Hochschule für Gestaltung Offenbach zeigen Arbeiten, welche sich vor allem im Fotografischen verorten lassen. Sie sind seit Beginn der Pandemie entstanden werden nun zum zweiten mal in dieser Wanderausstellung präsentiert.

Ausstellende Künstler*innen:

Verdiana Albano*
Lena Bils*
Laura Brichta
Barabbas Chyba
Annika Grabold
Sungsoo Lee
Svetlana Mijić
Johanna Schlegel*
Luis Sulzmann
Tatiana Vdovenko*

*Organisationsteam

Darüber hinaus wird es ein Rahmenprogramm mit Künstler*innen-Gesprächen zu unterschiedlichen Arbeitsweisen, der gemeinsamen Organisationsstruktur und den aktuellen Gedanken und Zukunftsvorstellungen geben. Außerdem werden wir eine Spendenaktion zugunsten der vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine organisieren.

Die Geschwindigkeit von Fortschritt und Veränderung zeichnen die Gegenwart. Das merkt die gesamte Welt in diesen Zeiten mehr als deutlich. Nichts muss so bleiben, wie es ist und wir verspüren den Drang und die Notwendigkeit, uns aktiv für gemeinsame und gegen spaltende Strukturen zu positionieren.

Transformation ist wichtig und bringt uns voran, gleichzeitig bedeutet es Verantwortung. Es liegt bei uns, Änderungen in richtige Bahnen zu lenken.

Als wir früher zwischen Zuhause, der Arbeit und der nächsten Vernissage unsere Körper in überfüllten Bahnen aneinander quetschten oder sich kilometerlange, blecherne Schlangen aus Neu- und Gebrauchtwagen auf den Autobahnen stauten, saßen wir in den letzten Jahren nunmehr acht bis zehn Stunden am Stück vor Laptops in überteuerten kleinen Mietwohnungen in Stadtnähe. Es mag sich zunächst nur wie ein simpler Locationwechsel angefühlt haben. Doch zwischen Skype-Konferenzen, Zoom-Meetings und Instagram-Reels erkennen wir nun fast alle, wie der analoge Austausch, ob durch Gestik und Mimik, oder allein durch biochemische Botenstoffe, durch die Digitalisierung gefiltert wird. Der Gang zum Markt wurde zeitweise zum spannendsten Event der Woche und unsere, durch digitale Reizüberflutung überspannten Synapsen, wurden empfänglicher für die nun weniger aufdringlich wirkende urbane Natur. Auch wenn Lieferdienste keine Neuerfindung sind, wurde das System durch pandemie bedingte Lockdowns innovativ erweitert und hat eine neue Relevanz erfahren.

Anknüpfend an die erste Episode unserer Wanderausstellung während des Riviera Festivals 2021 in den Parkside Studios Offenbach, tragen wir unsere Arbeiten, die während der Pandemie entstanden sind, weiter. Dabei liefern wir neue Werke und teilweise sogar neue Künstler*innen. Die Spedition 2.0 wird neun Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach vertreten. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, eine weitere unabhängige Ausstellung mit unseren Arbeiten zu realisieren und freuen uns sehr, dass unser Konzept nun in die zweite Runde gehen wird. Im Vordergrund steht der Zusammenhalt, ein gemeinsamer Kontext, der auch während der Pandemie nicht verloren gegangen ist. Innerhalb unseres Zusammenschlusses finden die individuellen Herangehensweisen und die Vielfalt unserer Arbeiten ihren Platz. Durch die erstmals in dieser Form von uns erfahrene Abwesenheit der Institutionen – Universitäten, Museen, Vereine mussten ihre Türen schließen und Projekte verschieben – ergab sich für uns die Chance, sich außerhalb dieser Gefüge zu organisieren, eine neue Struktur zu entwickeln, sowie alte Gemeinschaft zu stärken.

Weitere Informationen zu den Events:

Sonntag, 01.Mai 2022
14 Uhr: LIVE Umbau (Performance)
Von den über 40 Werken, die während der Spedition 2.0 gezeigt werden, sind gut die Hälfte im zentralen Baugerüst verpackt. Am 01. Mai um 14 Uhr entpacken die Künstler*innen vor den Besucher*innen die bisher verborgenen Werke und tauschen sie vor Ort teilweise mit den hängenden Ausstellungsstücken aus. Die Besucher*innen sind herzlich dazu eingeladen diese Entmystifizierung des Ausstellungsaufbaus zu beobachten und diesen eher verschleierten Teil des Künstler*innenberufs live mitzuerleben.

15:30 Uhr: Meet the artists
Die Künsteler*innen sind anwesend und freuen sich auf anregende Gespräche.

Sonntag, 08.Mai 2022
17 Uhr: Lesung, Panelgespräch
Die Finissage beginnt mit einer Lesung der partizipierenden Künstlerin Annika Grabold, sowie weiteren bekannten Künstler:innen aus Offenbach am Main. Ihre Texte sind, wie die gezeigten Arbeiten, stark durch die vergangenen zwei Jahre geprägt. Anschließend wird die Lesung zu einem Panelgespräch geöffnet. Besucher*innen sind herzlich dazu eingeladen sich aktiv im Gespräch einzubringen und mit den Künstler*innen über ihr Vorgehen, die Arbeitsweise und den Inhalt der Arbeiten zu sprechen.

Lesungen: Im Alltag einer Künstlerin.

Aslı Özdemir (*1993) arbeitet künstlerisch mit den Medien Fotografie, Installation, Schreiben Performance. Ihre Werke waren bereits national und international zu sehen, so auch im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt im Zuge der RAY Masterclass 2021. Sie belegte 2021 den 3. Platz des Playground Art Prize und stand sowohl 2019, als auch 2020 auf der Shortlist des Athens Photo Festivals. 2016 hat sie das Theaterstück BLAUE STUNDE geschrieben und inszeniert.
Aslı wird aus ihrem Abstinenztagebuch “vielleicht ist das kein tagebuch.” vorlesen, das die Künstlerin ursprünglich vom Rauchen abhalten sollte. Es formte sich allmählich zu einer eingehenden Beobachtung des eigenen Ichs und dem Umfeld, in dem es sich verortet. Diese Textfragmente bilden keine lineare Erzählung. Sie bilden vielmehr ein lyrisches Sammelsurium an subjektiver Eindrücke der Erzählstimme. Die Grenzen zwischen der realitätsnahen Wiedergabe und der Fiktion bleiben durch die intuitive Schreibweise der Künstlerin stets im Unklaren.

Eine zweite Lesung hält Annika Grabold (*1995). Sie studierte neben der HfG Offenbach bereits an der Estonian Academy of Arts in Tallinn und der HFBK Hamburg. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und Europa zu sehen – zuletzt im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt im Rahmen der RAY Masterclass 2021. Seit 2020 ist sie Teil des von ihr mitgegründeten Cake&Cash Curatorial Collective, das aktuell im Zuge einer kuratorischen Residency im Kunstverein Harburger Bahnhof arbeitet. Ihre Arbeit wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
Annika liest aus einem eigens transkribierten Text, der auf Grundlage von zahlreichen Interviews mit Künstler*innen ihres Umfelds entstanden ist. Sie geben sehr private Einblicke in die Gedanken der Künstler*innen, werden aber gleichzeitig durch die Transkribierung anonymisiert. Gesagtes wird vermischt, Worte ergeben möglicherweise neue Sinnzusammenhänge. Die Künstlerin selbst wird zu einem Filter und gleichzeitig zur Wortjongleurin, die Aussagen formen und bestimmen kann.

Beide Lesende werden im Panelgespräch mit Tatiana Vdovenko (*1992) dazu eingeladen über ihren Alltag als Künstlerinnen zu sprechen. Tatianas Arbeiten waren bereits bei im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt innerhalb der RAY Masterclass 2021, im Frankfurter Kunstverein (Frankfurter Kunst Vertrieb 2021) und der Discovery Art Fair 2020 zu sehen. Zusätzlich ist sie Trägerin verschiedener Stipendien.

Die Künstlerinnen berichten von Einflüssen durch Menschen in ihrem Umfeld, über die Zusammenarbeit mit verschiedensten anderen Künstler*innen und Herausforderungen auf finanziellen und privaten Ebenen. Moderiert wird das Gespräch von Verdiana Albano (*1993). Verdiana hat neben der HfG Offenbach am Sichuan Fine Arts Institut in Chongqing, China studiert. Ihre Werke waren bereits national und international zu sehen. Neben zahlreichen Preisen und Stipendien im In- und Ausland ist sie seit 2021 in der Deutschen Börse Photography Foundation Sammlung vertreten. Verdiana war unter anderem Panelistin und geladene Gästin beim Hertie Summit der Hertie-Stiftung, dem BARCAMP des Auswärtigen Amtes, sowie des British-German Democracy Forums des Goethe-Instituts London.

Alle vier Künstlerinnen studieren oder absolvierten ihr Studium an der Hochschule für Gestaltung Offenbach bei Prof. Martin Liebscher.

Spendenaktion
Während der gesamten Ausstellung findet eine Spendenaktion für Hilfsorganisationen in der Ukraine statt. Hierfür wird ein Werk pro Künstler*in in einer exklusiven Spedition 2.0 Auflage (je fünf Stück) verkauft. 90% der Erlöse werden gespendet, 10% fließen in die Spedition 3.0.
Während der Finissage werden übrige Werke der Spendenaktion innerhalb einer “Stillen Spende” versteigert. Dazu dürfen die Gäste bis 17 Uhr ein verdecktes Angebot zum Werk ihrer Wahl machen. Nach der Lesung und dem Panelgespräch werden die Spender*innen mit den höchsten Angeboten ausgerufen und dürfen ihr ersteigertes Werk direkt mitnehmen.

 

Gesamtkonzept hier.